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Am 11. Mai fand in Rorschach die 55. Internationale Musische Tagung IMTA unter dem Motto „Grenzen überwinden“ statt. Bei schönstem Frühlingswetter besuchten über 4000 Lehrpersonen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Liechtenstein die IMTA, um sich von den über 100 Angeboten inspirieren zu lassen. Sie wurde organisiert von den Schulen Goldach, Rorschach, Rorschacherberg, Thal, sowie dem Heilpädagogischen Verein Rorschach und der Pädagogischen Hochschule des Kantons St.Gallen. Neben diversen Aufführungen in den Bereichen Tanz, Theater und Musik hatten zahlreiche Schulklassen Werke zum Thema der Tagung angefertigt oder luden die Besucherinnen und Besucher ein, gleich selbst aktiv zu werden.

Abwechslungsweise findet die Internationale Musische Tagung IMTA seit 1957 jährlich in einer der Regionen rund um den Bodensee statt, alle zehn Jahre im Kanton St.Gallen. Beat Benkler, Präsident des IMTA-Rates, bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei den Organisatorinnen und Organisatoren der 55. IMTA in Rorschach für ihre Gastfreundschaft. «Für den eigenen Unterricht ist die IMTA eine wertvolle Tankstelle. Ausgerüstet mit Fotokamera und Notizmaterial ist es möglich und auch erwünscht, Ideen zu sammeln, abzuschauen und sich inspirieren zu lassen.»

Alle Formen der musischen Bildung an einer Tagung vereint
Über 4000 Lehrpersonen besuchten die vielfältigen Angebote. Es gab Klassen, die selbst einstudierte Theaterstücke zeigten, welche sie mit Musik oder Videosequenzen unterlegten, andere kreierten eine verrückte Modeshow, eroberten die Kletterwand oder zauberten Schriften aus anderen Kulturen aufs Papier. Eine Klasse stellte die Schwerelosigkeit des Weltraums mit Bildern und Gegenständen dar, wieder andere experimentierten mit Graffiti oder schnitzten sich einen Wanderstab. Zudem wurden die Besucherinnen und Besucher eingeladen, selbst kreativ zu werden und beispielsweise mit Abfallmaterialien zu basteln, zu singen oder eine Kurzgeschichte zu inszenieren.

IMTA als Marketing im besten Sinn
Die Schlussfeier, in der Aula des Hochschulgebäudes Mariaberg bot mit musikalischen Darbietungen einen Ausklang des kreativen Tages. Florin Rupper, Mitglied des Erziehungsrats des Kantons St.Gallen, erläuterte in seiner Festansprache die Bedeutung der musischen Bildung. Gesellschaft und Schule hätten hohe Erwartungen an die Qualität der Volksschulausbildung. Es gehe darum, diesen Ansprüchen in der beschränkt zur Verfügung stehenden Schulzeit gerecht zu werden. Fast zwangsläufig komme es deshalb bei der Verteilung der Ausbildungszeit zu einem Kampf um die Lektionen und dieser werde von den Kantonen unterschiedlich gehandhabt. Der Unterschied zwischen den einzelnen Kantonen für die Bereiche Gestalten und Musik betrage über die gesamte obligatorische Schulzeit bis zu 700 Stunden. «Es ist deshalb in Anbetracht der aktuellen Fokussierung auf die Fächer Sprache und Mathematik sehr wertvoll, um nicht zu sagen sogar notwendig, wenn die IMTA als anerkanntes Sprachrohr für die musischen Werte einen aktiven Einsatz zu Gunsten der Bildung im musischen Bereich leistet. Ich betrachte die IMTA deshalb als Marketing im besten Sinn. Die verantwortlichen und zuständigen Bildungsbehörden schätzen diesen Beitrag der IMTA zu Gunsten unserer Volksschule sehr, denn ohne diesen Support kämen die Ziele und Inhalte zum musischen Unterricht nicht wie gewünscht zur Umsetzung.»

Ausblick auf IMTA 2012 in Ravensburg
Mit einem kurzen Video stellte sich der Standort der nächsten IMTA-Austragung vor. Sie wird unter dem Motto „Experiment und Spiel“ stehen und findet am 3. Mai 2012 in der deutschen Stadt Ravensburg statt, organisiert vom Schulamt Markdorf.




Zur Geschichte der IMTA
Die Internationale Musische Tagung IMTA hat ihre Wurzeln am nördlichen Bodenseeufer. An der ersten IMTA in Kressbronn im Jahr 1957 beteiligten sich die Kantone St.Gallen und Thurgau, die Länder Vorarlberg, Bayern, Württemberg und Baden. Die Veranstaltung wurde von ca. 300 Lehrpersonen besucht. Mittlerweile rechnen die Veranstalter der jährlich in einer anderen Bodenseeregion stattfindenden eintägigen IMTA mit über 3000 Besucherinnen und Besuchern. Das Ziel der jeweiligen IMTA-Ausrichter ist, den Berufskolleginnen und Berufskollegen weiterbildende Anregungen durch Unterrichtsbeispiele, Klassendarbietungen, Ausstellungen und Vorträge zukommen zu lassen.

An der IMTA beteiligen sich die Bildungsdepartemente und Schulämter aus Albstadt (D), Biberach (D), Donaueschingen (D), Konstanz (D), Lindau (D), Markdorf (D), Fürstentum Liechtenstein (FL), Vorarlberg (A), sowie der Kantone Thurgau und St.Gallen. Vertreter aus allen Departementen und Ämtern bilden den IMTA-Rat. Präsident des IMTA-Rates ist Beat Benkler, Leiter der Schulaufsicht im Amt für Volksschule des Kantons Thurgau,.